Bogen bauen

Anleitung für den Bau eines Pfeil und Bogens

Pfeil und Bogen selber bauen

Bauanleitung für Bogen: Gliederung

  • Holz auswählen, fällen, spalten & lagern
  • Holz zuschneiden und tillern, Nocke einschneiden
  • Endbehandlung des Bogens, Griff fertigen
  • Umgang und Pflege des Bogens

Holz auswählen, fällen, spalten und lagern

Zunächst ein paar Infos zu den verschiedenen Holzarten: Traditionell gelten Eibe und Osage als die besten Bogenhölzer, es hat sich jedoch herausgestellt, dass bei geringfügig veränderter Bauweise auch die leichter zugänglichen hellen Hölzer, besonders Eiche und Birke, aber auch Ulme, Esche und Ahorn gute Bögen ergeben können. Die vorliegende Bauanleitung für Pfeil und Bogen wird sich daher auf diese Hölzer beziehen. Will man jedoch einen Bogen aus Eibe, Osage oder auch ganz anderen Holzarten herstellen, haben sich andere Konstruktions- und Bauweisen etabliert, die u. a. in der Buchreihe "Bibel des Traditionellen Bogenbaus" ausführlich beschrieben werden.

Da beim Fällen des Holzes für den Bau eines Pfeil und Bogens sehr viel zu beachten ist, damit der Bogen später den großen Belastungen Stand hält, ist Holz aus dem Sägewerk leider fast zu 100% unbrauchbar.

Beim hellen Teil der Jahresringe handelt es sich um Frühholz, das im Frühling und Frühsommer wächst. Es ist weich und schwach und daher für den Bogenbau ziemlich ungeeignet. Ungünstigerweise ist es jedoch mit dem guten Spätholz, dem dunklen Teil der Jahresringe, untrennbar verbunden. Man sollte also dafür sorgen, dass der höher belastete Teil des Bogens, also der Bogerücken, aus dem starken Spätholz besteht. Aus diesem Grund ist die ungünstigste Zeit, um das Holz zu fällen, der Frühling und der Frühsommer. Im Spätsommer, Herbst und Winter dagegen reicht es, einfach die Rinde abzuziehen und schon hat man einen perfekten Bogenrücken.
Doch bevor es soweit ist, muss erst ein geeignetes Stück Holz gefunden werden. An dieser Stellen muss zunächst entschieden werden, wie viel Zeit in den Bau des Bogens investiert werden soll: Man kann aus einem 3 bis 4 cm dicken Ast relativ schnell einen ordentlichen Bogen bauen, aus einem 15 bis 25 cm dicken Stamm können bei wesentlich mehr Zeitaufwand jedoch deutlich bessere Bögen gebaut werden.

Wichtig ist in beiden Fällen, dass das Holz mindestens 1,70 m lang ist, in diesem Bereich völlig gerade ist und möglichst keine Zweige und Astknoten hat. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Rinde den Baum völlig gerade hinaufläuft und nicht etwa spiralförmig, da ein solches Holz für den Bogenbau unbrauchbar ist. Nachdem man den Ast abgesägt oder den Baum gefällt hat, muss man unverzüglich das Ende des Stamms mit Weißleim versiegeln, da das Holz an dieser Stelle sonst zu schnell austrocknet und somit Risse entstehen.

Hat man sich für die aufwendigere Variante mit einem 15 bis 25 cm dicken Stamm entschieden, kann man nach dem Fällen direkt mit dem Spalten des Holzes beginnen. Notwendig dafür sind ein Vorschlaghammer, eine Axt und ein paar Holzkeile. Man beginnt auf der dicken Seite des Holzes mit dem Spalten, indem an die Axt an dem Punkt ansetzt, an dem das Holz gespalten werden soll und sie mit dem Vorschlaghammer so tief in das Holz schlägt, bis sie im Holz verschwunden ist. In den entstandenen Spalt schlägt man nun den ersten Keil, zieht die Axt wieder heraus und dreht den Holzstamm um. Von dieser Seite schlägt man dann möglichst weit in der Mitte ebenfalls einen Keil in den Spalt, sodass sich das Holz komplett spalten sollte. Die Fasern, durch die das Holz dann noch zusammengehalten wird, durchschlägt man gegebenenfalls noch mit der Axt. Da der Stamm geviertelt werden soll, wiederholt man den Prozess mit den beiden entstandenen Hälften, wobei es hier reichen sollte, von einer Seite einen Keil in das Holz zu schlagen.

Jetzt beginnt in beiden Fällen das Abziehen der Rinde. Hierbei ist wichtig, dass auf keinen Fall die Jahresringe beschädigt werden dürfen, da es den Bogenrücken entscheidend schwächen würde. Man muss also extrem vorsichtig vorgehen. Am einfachsten ist es den Baum im Sommer zu fällen, da der Baum dann im vollen Saft steht und die innere Rinde richtig nass ist, sodass man die äußere Rinde nur abziehen muss und sich die innere Rinde mit ablöst. Geeignetes Werkzeug dafür ist bei vorsichtiger Anwendung ein Zugmesser oder Taschenmesser. Im Winter sollte man die Außenrinde mit einem Messer entfernen und die innere Rinde möglichst weit abschaben. Dann stellt man das Holz unter die Dusche und lässt 10 min heißes Wasser darüber laufen. Dabei wird die innere Rinde so weich, dass sie sich einfach abschaben lässt.

Nun sollte man damit beginnen, die Staves in etwa auf die Größe zuzuschneiden, die der Bogen später haben wird, damit das Holz schneller trocknen kann. Beim Ast sollte am Bogenbauch eine dünne Schicht Holz entfernt werden, sodass er dort flach ist. In der Mitte des Bogens, wo der Griff entstehen soll, muss mehr Holz am Ast gelassen werden. Die gespaltenen Stammteile sollten am späteren Bogenbauch, also der Seite, die zum Stammkern gerichtet ist, ebenfalls abgeflacht werden, sodass das Holzstück etwa 4 cm dick ist. Dann sollte der Rohling auf eine Breite von etwa 6 cm und der Länge von 1,70 m gebracht werden.

Für den Ast gibt es an dieser Stelle zwei Möglichkeiten, wie weiter vorgegangen werden kann, eine etwas aufwendigere und eine schnelle und einfache Lösung.
Bei der schnellen Lösung bindet man das noch feuchte und somit leicht biegsame Stück Holz in der auf dem Bild gezeigten Form auf ein Brett.



Man muss dabei jedoch langsam und vorsichtig vorgehen, damit der Ast nicht bricht. Nicht zu verwechseln ist, dass die Bauchseite, also die abgeflachte Seite des Asts, nach oben gerichtet ist. Damit sich das Holz leichter biegen lässt, sollte man den Ast zum Ende hin ein wenig flacher und dünner machen. An das Brett gebunden lässt man die Konstruktion für wenigstens 3 Tage an der frischen Luft geschützt vor Sonne und Regen stehen. Danach nimmt man den fast fertigen Bogen vom Brett, tillert ihn noch ein wenig nach (dazu später) und geht zur Endbearbeitung über - schon ist der Bogen fertig.

Im Fall der aufwendigeren Variante, die aus dem Ast gebaut werden kann, sowie für die Stammteile beginnt nun die Phase des Trocknens. Dafür Sollte das Bogenholz zunächst vor Sonne und Regen geschützt mehrere Monate im Freien gelagert werden und anschließend mindestens 1 bis 3 Wochen im Haus gelagert werden und zwar so, dass Luft am Holz zirkulieren kann.

Holz zusägen und tillern

Zunächst soll das Vorgehen für den Bau des Bogens aus einem Stamm beschrieben werden: Da der Bogenrücken bereits fertig bearbeitet ist, müssen nur die Kanten des Bogens und der Bogenbauch bearbeitet werden. Die Seiten des Bogens können nach einem allgemeinen Muster bearbeitet werden während der Bogenbauch individuell bearbeitet werden muss - dieser Vorgang wird tillern genannt.

Die Bogenkanten sollen von vorne betrachtet folgende Form annehmen:


Es muss darauf geachtet werden, dass die beiden Wurfarme sehr symmetrisch zueinander sind. Zu den Daten: am Griff sollte der Bogen etwa 3,5 bis 4 cm breit sein, an der breitesten Stelle der Wurfarme etwa 5 cm. Die Breite der Wurfarme bleibt zunächst konstant und wird dann nach etwa 50 cm langsam schmäler, bis sie an den Wurfarmenden ca. 2 cm erreicht. Gearbeitet werden sollte zunächst mit der Säge, aber für die letzten Millimeter sollte man vorsichtig mit der Feile arbeiten, da man mit diesem Arbeitsschritt viel Arbeit zunichte machen kann. Schon hier, aber insbesondere für den folgenden Schritt, dem Tillern, sollten man erst gar nicht auf die Idee kommen zu versuchen, den Prozess zu beschleunigen. Denn dadurch wird man nur ganz selten schneller, aber sehr oft kann man mit der Arbeit wieder von vorne beginnen.

Kommen wir also zum Tillern: Zunächst sollte der Bogen gleichmäßig am Bogenbauch auf eine Dicke von 2 cm heruntergearbeitet werden, nur in Griffnähe sollte man die Dicke bei 2,5 cm belassen. Man kann dazu Beil, Säge, Hobel oder Raspel verwenden. Hat man diese Dicke jedoch erreicht, sollte man zunächst nur noch mit der Raspel weiterarbeiten.

Der Bogen sollte sich am Griff nicht oder nur sehr gering biegen, ab dann aber gleichmäßig bis zu den letzten 20 cm der Wurfarme, die sich beim Ausziehen ebenfalls nicht biegen sollen. Dazu muss der Bogen in Griffnähe dicker sein als an den Wurfarmen. An den Wurfarmen muss er geringfügig und konstant bis zu den Bogenenden hin abnehmen, wobei das durch häufiges ausprobieren individuell bestimmt werden muss. Dazu stellt man den Bogen auf den Boden, greift ihn am einen Bogenende und am Griff und versucht ihn zu biegen. Lässt er sich nicht biegen, muss gleichmäßig am gesamten Bogenbauch Holz weggenommen werden. Biegt er sich nur an einer Stelle, muss am gesamten Bogenbauch Holz weggenommen werden, außer an dieser Stelle.
Dies macht man zunächst für einen Wurfarm, dann für den anderen. Man sollte dabei vor allem wegen folgender Regel sehr vorsichtig vorgehen: Wenn der Bogen doppelt so breit ist, ist er auch doppelt so stark. Wenn er aber doppelt so dick ist, ist er achtmal so stark. D.h. schon sehr geringe Unterschiede in der Dicken des Holzes bewirken einen sehr großen Unterschied für die Stärke des späteren Bogens. Die Oberfläche darf außerdem keine Unebenheiten aufweisen und die beiden Wurfarme müssen gleichmäßig bearbeitet werden.

Hat man diesen Vorgang für beide Wurfarme einige Male wiederholt, sodass sich die Wurfarme zwar noch schwer, aber gleichmäßig biegen lassen, ist es an der Zeit, in den Bogen Nocken zum Einspannen der Sehne einzuarbeiten. Die Sehnengrube, in der die Sehne dann später liegen soll, darf nicht scharfkantig sein und sollte an der Seite des Bogens, und nicht am Bogenrücken eingearbeitet werden, da eine Beschädigung des Bogenrückens zu einem erheblichen Stabilitätsverlust führt. Diese Sehnengrube sollte in etwa 1 bis 2 cm vom Bogenende entfernt in den Bogen mit einer Rundfeile eingebracht werden, wobei der Kanal vom Bogenrücken zum Bogenbauch hin etwa im 30° bis 45° Winkel in Richtung Griff verlaufen sollte. Gegebenenfalls kann der Bogenrücken im Nockenbereich durch ein entsprechend zugeschnittenes flaches Stück Holz verstärkt werden, indem es angeklebt oder gewickelt wird. Dabei sollte die Masse an den Bogenenden jedoch möglichst gering gehalten werden.

Ist das geschafft, spannt man eine relativ lange Bogensehen locker auf den Bogen. Von nun an arbeitet man mit Hilfe eines Tillerstabs (s. Bild), den man sich ohne großen Aufwand selbst basteln kann.

Der Tillerstock hat am einen Ende eine Astgabel, die den Bogen halten kann und am Stab selbst Einkerbungen, in die man die Bogensehne spannen kann. Nun spannt man den Bogen so weit auf den Tillerstab, bis man in der Biegung einen geringen Fehler erkennen kann.

Man darf den Bogen dabei nur in kleinen Schritten weiter auf den Tillerstab spannen und sollte die Konstruktion am besten an die Wand stellen und aus 3-4 m Entfernung betrachten, um Fehler besser erkennen zu können.
Fehler in der Biegung erkennt man daran, dass sie sich nicht symmetrisch und in der gewünschten Form biegen, also an den Wurfarmen sehr gleichmäßig und in der Mitte und an den Enden etwas weniger.

Im nächsten Schritt berücksichtigt man nun noch das Zuggewicht und die Auszugslänge des Bogens. Dafür verwendet man am besten die in folgender Grafik gezeichnete Konstruktion:

Sie müssen nun festlegen, für welches Zuggewicht der Bogen geeignet sein sollte. Es sollte sich um möglichst genau das Zuggewicht handeln, dass man selbst gerade noch vernünftig und ohne Verkrampfungen aller Art ziehen kann. Gängig sind Zuggewichte zwischen 20 und 25 kg.

Man versucht nun, den Bogen so nah wie möglich an dieses Auszugsgewicht heranzuziehen, aber nur so lange kein Fehler in der Biegung auftaucht. Erkennt man das erste Anzeichen eines Fehlers, gleicht man diesen Vorsichtig aus und wiederholt den Prozess. Hat man es geschafft, den Bogen bis zum gewünschten Zuggewicht auszuziehen, ohne dass der Bogen einen Fehler in der Biegung hat, geht man zum letzten Schritt des Tillerns über: Man passt die Auszugslänge an. Die optimale Auszugslänge liegt in der Regel, also je nach Körpergröße, bei etwa 60 bis 70 cm. Nun misst man die momentane Auszugslänge, die der Bogen beim Zielgewicht aufweist. Sie sollte, wenn man vorsichtig getillert hat, geringer sein als 60 cm. Deshalb trägt man nun gleichmäßig vom gesamten Bogen mit einer feinen Raspel ein bisschen Holz ab und misst wieder die Auszugslänge. Das muss so lange wiederholt werden, bis die richtige Auszugslänge für das gewünschte Zuggewicht erreicht ist. Für die letzten mm ist es zu empfehlen, Schmirgelpapier zu verwenden.

Als nächstes sollte eine Bogensehne mit passender Länge eingespannt werden. Sie sollte so lange sein, dass die Standhöhe etwa 10 bis 15 cm beträgt. Wenn das gemacht ist, muss der Bogen mit etwa 30 bis 40 Schüssen eingeschossen werden und dann der Tiller des Bogens noch mal überprüfen und eventuell nachgebessert werden.

Die Vorgehensweise beim Ast ist ähnlich: Es kann zwar im dünneren Teil des Asts darauf verzichtet werden, die Breite des Bogens anzupassen, am dickeren Teil kann jedoch nicht darauf verzichtet werden. Es macht hier außerdem keinen großen Unterschied in der Leistungsfähigkeit des Bogens, wenn der Untere Wurfarm etwas steifer bleibt. In der Regel hat ein Ast, dessen Bogenbauch sauber abgeflacht worden ist, kaum einen Fehler in der Biegung, sodass hier das Tillern deutlich schneller erledigt werden kann. Das Vorgehen beim Tillern unterscheidet sich jedoch nicht von dem oben beschriebenen.
Damit kann schließlich zur Endbehandlung übergegangen werden.

Endbehandlung und Griff des Bogens

Da ein Bogen in der Regel in freier Natur eingesetzt wird, sollte er möglichst wetterbeständig sein. Um das zu erreichen ist es am besten, den Bogen zu lackieren. Dafür muss man in der Regel mehrere Schichten auftragen und trocknen lassen. Ist der Lack getrocknet, sollte man den Bogen nochmals mit einem sehr feinen Schmirgelpapier und mit Drahtwolle schleifen. Um bessere Ergebnisse zu erzielen und eine wirklich glatte Oberfläche zu bekommen kann man den Bogen auch befeuchten und dann mit Schmirgelpapier schleifen. Abschließend ist es gut, mit einer Glasflasche den Bogenrücken zu polieren.

Der Griff sollte nun etwa 1 cm dicker sein als die angrenzenden Wurfarme, wobei die Dicke kontinuierlich vom Griff zu den Wurfarmen verläuft. Die Kanten am Bogenrücken des Griffs dürfen leicht abgerundet werden, der Jahresring am Bogenrücken sollte aber so wenig wie möglich beschädigt werden. Um den Haltekomfort zu erhöhen, aber vor allem um den Handschock zu verringern, hat es sich bewährt eine Schaumstoff Schuheinlage zurechtzuschneiden und an die Bauchseite des Griffs zu kleben. An der Seite des Griffs kann man nun noch eine Pfeilauflage anbringen. Sie dient dazu genauer schießen zu können und die Reibung an der Hand zu verhindern.

Dazu eignet sich am besten ein kleiner Keil, der an der kurzen Seite, auf die der Pfeil aufgelegt wird, sehr glatt poliert ist, um wenig Reibung zu verursachen. Man kann ihn einfach auf der richtigen Höhe an den Griff ankleben.

Nun kann man ein Stück Leder um den Griff einschließlich der Pfeilauflage und der zugeschnittenen Schuheinlage wickeln. Man muss vorher ein bisschen Kleber auf dem Griff verteilen und anschließend die Kanten des Leders zusammennähen. Es geht jedoch auch, dass man eine Schnur am Griff aufwickelt. Auch hierbei sollte zunächst Kleber auf dem Griff verteilt werden, damit die Schnur nicht verrutscht und für besseren Halt gesorgt wird.
Wichtig ist, dass der Bogen nach Fertigstellung des Griffs gut in der Hand liegt.

Damit wäre der Bogen soweit fertig und es kann zum Bau der Pfeile übergegangen werden: Pfeile selber bauen. Zuvor sollen jedoch noch verschiedene Tipps zum Umgang mit dem Bogen gegeben werden.

Pflege des Bogens und Bogenschießen

Mit der richtigen Pflege des Bogens kann dessen Lebensdauer erheblich gesteigert werden. Folgende Punkte gilt es dabei zu beachten:

Man sollte einen Bogen nicht zu lange, also länger als 2 Sekunden, bei vollem Auszug halten. Auch sollte man vorsichtig damit sein, andere Personen damit schießen zu lassen, besonders wenn zu erwarten ist, dass die andere Person den Bogen mit einer höheren als der vorgesehenen Zugkraft ausziehen könnte. Dem Bogen schadet außerdem, wenn man ihn ohne Pfeil auszieht und zurückschnalzen lässt. Die Standhöhe sollte möglichst immer gleich bleiben, und man sollte den Bogen vor jeder Nutzung erst warm schießen, also ein paar Mal bei halbem Auszug schießen. Schließlich sollte jede noch so kleine Beschädigung am Bogen sofort ausgebessert werden, am besten mit einer Glasflasche wegpoliert werden.

Man sollte den Bogen, wenn man ihn eine Weile nicht schießt, immer entspannen. Es ist außerdem zu empfehlen den Bogen von Zeit zu Zeit neu zu lackieren. Lagern sollte man den Bogen, wenn man ihn längere Zeit nicht benutzt, nie senkrecht, sondern immer waagrecht legen oder aufhängen. Beim Einspannen der Bogensehne muss darauf geachtet werden, dass man die Wurfarme nicht ungleichmäßig belastet. Am einfachsten ist es, das eine Bogenende auf dem Boden abzustellen und mit dem Fuß zu fixieren, das andere Bogenende mit der Hand zu fassen, in der man die Bogensehen hält, und mit der anderen Hand den Griff zu fassen. Mit ein wenig Übung gelingt es auf diese Weise, den Bogen gleichmäßig zu belasten.

Dann kann das Bogenschießen also beginnen! Dazu zieht man die Bogensehne mit Zeigefinger und Mittelfinger aus, wobei der Pfeil locker auf dem Mittelfinger und der Pfeilauflage liegt, und lässt zum Auslösen die Bogensehen über die Fingerkuppen gleiten. Wie weit man mit dem Bogen oberhalb des Ziels anvisieren muss, wird man mit ein wenig Übung selbst herausfinden.

In dem rechts aufgeführten Buch wird das Bogenschießen aus sportlicher Perspektive betrachtet und es werden die Themen Technik und Körperhaltung, Training und Treffsicherheit behandelt.

Zu Pfeile selber bauen